Workshops CLICKER
So, 6. April 2014 für Anfänger
So, 11. Mai 2014 für Fortgeschrittene
Anfänger:
- Idee und Konditionierung Clicker
- Basisübungen
- Beschäftigung
** Trainingsplatz **
Fortgeschrittene:
- Clickern bei ansprungsvolleren Aufgaben
- Übungen aus Obedience, Rally-O, Agility....
- Problemlösungen
- Umkonditionierung "verclickter" Hunde
** Trainingsplatz ** Gelände **
Seit vielen Jahren benutze ich den Clicker bei der Erziehung und Ausbildung meiner Hunde mit großem Erfolg. Schon Welpen im Alter von neun Wochen machen schnellere Lernfortschritte als gleichaltrige Spielkameraden, die nicht geclickt werden. Ich verwende den Clicker im Gelände, in der Stadt, bei neuen Übungen und im Hundesport.
Weitere Vorteile des Clickers:
- verbessertes Timing: man kann ein Wort nicht so auf den Bruchteil einer Sekunde genau aussprechen wie dies der Clicker durch sein akustisches Signal kann
- man erreicht nie die Genauigkeit, die ein Clicker erreichen kann
- sein Signal hat immer denselben Ton und Lautstärke, ist nicht "launisch" und verunsichert den Hund somit nicht
- der Hund führt eine Übung weiterhin konzentriert zuende aus, wenn er dazwischen bestätigend geclickt anstelle falsch gelobt wird
- man entwickelt ein besseres Timing für Loben und Belohnen im richtigen Moment
- bei Menschen, die dazu neigen, zuviel zu reden, hebt sich das Clickgeräusch für den Hund deutlicher ab und er fühlt sich wieder angesprochen
- Hunde, bei denen ein Kommando oder Signal durch Falschanwendung verbraucht sind, können mithilfe des Clickers auf ein neues Signalwort schneller umkonditioniert werden
- Hunde, bei denen eine Verhaltenskette falsch aufgebaut wurde, kann man mit Hilfes des Clickers und einem evtl. Abbruchsignal schneller umkonditionieren.
Unaufmerksame oder nervöse Hunde werden durch den Einsatz des Clickers aufmerksamer und kooperativer.
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Belohnung als Motivation macht das Lernen unendlich viel schneller, während Strafen und aversive Methoden, also solche, die Widerwillen hervorrufen, den Lernprozeß bei Mensch und Tier verlangsamen. Was auf andere Art lange dauert, klappt mit dem Clicker schneller. Mit dem Geräusch des Clickers kann ein erwünschtes Verhalten präzise genau in dem Moment markiert werden, in dem es stattfindet, anders als durch Wörter, die immer ein bißchen zu spät und häufig auch zu lang sind.
Der Click sagt nichts als RICHTIG ! Genau das war der Moment, in dem du richtig warst.
Überall auf der Welt arbeiten die Neurowissenschaftler an den Universitäten mit dem Clicker, dessen Methode der positiven Verstärkung und des angstfreien Trainings wissenschaftlich anerkannt ist. Man baut eine echte Verbindung zueinander auf. Gleichzeitig lernt der Mensch, das Tier zu lesen, und das Tier lernt, daß diese Menschen eigentlich ganz interessant sind und ihm nichts Böses wollen.
Clickertraining basiert auf operanter Konditionierung, bei der ein Markersignal, der Click, eingesetzt wird, um dem Tier in genau dem richtigen Moment zu signalisieren, was es richtig gemacht hat. Das richtige, erwünschte Verhalten wird durch den Click untermauert, also verstärkt und dadurch vom Tier wiederholt, vor allem dann, wenn dem Click eine Belohnung folgt. Das Geräusch des Clickers wird von dem Tier in kürzester Zeit mit der Belohnung assoziiert, wodurch der Click selbst schon zur Belohnung wird. Man nennt ihn daher auch „konditionierten Verstärker“. In Erwartung des Clicks bleibt das Tier länger aufmerksam bzw. motiviert.
Beim Clickertraining geht es allein darum, was das Tier tun soll, nie darum, was es nicht tun soll. Man bringt dem Hund nicht bei, den Menschen nicht anzuspringen, sondern bringt ihm bei, was er stattdessen tun soll, sich vor dem Mensch hinzusetzen. So vermeidet man, den Hund für etwas zu bestrafen, was aus seiner Sicht ein völlig normales Verhalten ist. Éine Strafe wäre nur sinnvoll, wenn ein Tier sich absichtlich falsch benähme. So funktionieren Tiere aber nicht.
Dementsprechend können Tiere Strafen nicht verstehen, sie verwirren sie nur und verlangsamen sofort den Lernprozess, weil ein anderer Teil des Gehirn angesprochen wird. Die Bewertung von Strafe beim Lernen kann zu Mißverständnissen führen: Es bedeutet zwar, dass im Training mit positiver Verstärkung Strafen nicht stattfinden; man kann nicht strafen für etwas, was der Hund nicht besser wissen kann!!!
Natürlich muß man Grenzen setzen! Auch Tiermütter tadeln ihre Jungen, dazu haben sie jedes Recht Ein Tadel ist keine Strafe, eher ein Signal zum Aufhören. Man muß dem Tier ein konditioniertes Warnsignal beibringen, das bedeutet: Lass das! Es gehört zur normalen Kommunikation unter sozialen Lebewesen. Man muß aber verstehen, daß man einem Tier damit kein Verhalten beibringt. Man unterbricht nur was.
Noch immer lehnen konventionelle Trainer positive Bestärkung in Form von Futterbelohnungen häufig als Bestechung ab. Das Futter jedoch ist nur ein Symbol, man muß ja mit irgendeiner Belohnung anfangen, denn wieso soll ein Tier sonst auf den Menschen achten? Das Futter gibt dem Marker, etwa dem Clicker-Geräusch oder der Trillerpfeife einen Wert. Aber erst der Marker verleiht der ganzen Verhaltenskette eine Bedeutung. Wenn man nur Futter gibt, verknüpft das Tier die Belohnung noch nicht mit seinem Verhalten.
Das Konzept der positiven Verstärkung durchzuhalten ist schwieriger für Menschen, die Tiere nach konventionellen Methoden ausgebildet haben. Positive Verstärkung ist leicht, aber nicht einfach. Wer das Werkzeug noch nicht beherrscht neigt dazu, wieder auf Korrekturen zurückzugreifen, weil er das Arbeiten mit positiver Verstärkung noch nicht richtig macht. Wenn man dann auf Korrekturen zurückfällt, kooperiert das Tier nicht mehr, sondern wird schlicht fügsam. Ein Tier, das bestraft wird, hört auf, aktiv mitzumachen und freiwillig zu lernen. Es versucht nur noch, keinen Ärger zu bekommen. Das bringt den Lernprozess auf den Nullpunkt. An diesem Punkt beklagen sich Trainer gern, daß diese Methode nicht effektiv wäre.
(Dogs Magazin 1/ 2014)