Jetzt geht's rund...
LONGIEREN
mit Hund!
Zugegeben... nachdem ich 30 Jahre lang mit Pferden zu tun hatte... erschien mir Longieren mit Hund lange Zeit unsinnig, brachte man ihn doch weg und hielt ihn nicht über eine längere Strecke nah bei einem in der Fußposition.
Viele Jahre herkömmlich mit Longe longiert, habe ich später von der Westernreitweise her Pferde jeglichen Alters im Roundpen ausgebildet. Hierbei sollten sie auf meine Körpersprache achten und auf kleinste Hilfen reagieren.
Nachdem ich einem Experten in Sachen Hundelongieren zuschauen durfte, war ich dann doch sehr verblüfft. Das Prinzip und Konditionierung ist teilweise der Ausbildungsmethode ähnlich, die ich seit vielen Jahren bei meinen eigenen Hunde anwende. Nur hatte ich bislang keinen solch großen optischen Kreis abgesteckt. Ich probierte "das" Longieren nun mit meiner jüngsten energiegeladenen Hündin aus und tatsächlich hatte sie binnen kürzester Zeit begriffen, was zu tun ist.
"Distanz schafft Nähe." Funktioniert wirklich! Der Hund arbeitet außerhalb eines eingezäunten Longierkreises während der Besitzer sich immer weiter in die Mitte des Kreises entfernt und somit eine Distanz zum Hund von +6 m schafft. Sobald der Hund Blickkontakt aufnimmt und später auch längere Zeit hält, wird er gelobt und belohnt. Ziel ist, den Hund auf Distanz aufmerksam zu halten und zu kontrollieren. Selbst Sitz, Platz, Steh, durch Tunnel oder über Hürden schicken ist so möglich.
Wird der Hund am Longierkreis gearbeitet, lernt er im Gelände von sich aus Rücksprache zu halten (wenn er vorneweg läuft), auch aus größerer Distanz unsere Anweisungen zu befolgen (Sitz/ Platz am Wegrand) bzw. unerwünschtes Verhalten mit Abbruchsignal sofort zu unterbinden (Kickstarts... Hinterherjagen).
Im Agility oder Obedience hilft Longieren bei der Distanzkontrolle und Richtungsanweisung. Vor allem mit zwei Longierzirkeln und/ oder entsprechenden Ablenkungen ringsrum.
Ich halte nix davon, einen Hund nur zu Longieren, damit er sich auspowert! Genauso gut kann man auch mit ihm Radfahren. Longieren ist Teamarbeit und dient zur besseren Kommunikation sowie zur Steigerung von Konzentration und Reaktionsfähigkeit auch bei schnellem Tempo. Longieren kann bei der Ausbildung von ignoranten aber auch hippeligen Hunden helfen und ist eine sinnvolle Ergänzung zum Leistungstraining.
Wir longieren unsere Hunde auch mal nach Bedarf in den einzelnen Basisgruppen. Die reine Longiergruppe besteht aus max. 4 Teams, da sonst eine zu lange Wartezeit innerhalb einer Unterrichtsstunde entsteht.
Meine Pätkis arbeitet hier an der schnellen Distanzkontrolle im Obedience